Guido Günther, Künstler:

Bei der Konzeptentwicklung zum Objekt spielten für mich - wie schon bei unseren vorangegangenen Projekten - die Gegebenheiten im Umfeld sowie die zukünftige Nutzung und die damit verbundene Außenwirkung eine entscheidende Rolle.

Es war eine Gestaltung zu finden, die in ihrer Form eine harmonische Verbindung mit dem Umfeld eingeht und dennoch ein auffälliges Zeichen der Veränderung setzt. So haben wir uns, nach einem Studium der Umgebung und der Flächen, die an das Haus angrenzen, für dieses Konzept entschieden. Es greift die Vielzahl der vorhandenen Bäume und das dominante Grün des Umfeldes auf und bildet eine Symbiose zwischen Gebäude und Natur.

Das Augenmerk ist hierbei der an die Straße grenzende Giebel des Gebäudes. Dieser wird mit einer abstrahierten Gestaltung eines Birkenwaldes versehen. Der Kern des Motivs liegt im Zentrum der Giebelfront, an der die Bäume noch recht klar zur erfassen sind. Fortgesetzt wandelt sich diese Klarheit mehr und mehr in schematisch abstrakte, farbige Flächen, welche die Ecken und Kanten des Objektes zu ihrer Formsprache wählen und recht schnell der ursprünglichen Gebäudeform ihren Raum schaffen.

Aufgebrochen von den grünen Flächen der Treppenhäuser bilden die weißen Bereiche dazwischen eine breite Reflektionsfläche für das satte Grün der dem Objekt sehr nahe stehenden Bäume. Diese kommen so als direkter Kontrast noch stärker zur Geltung und sind fester Bestandteil des Konzeptes.

Auch an der Balkonseite wird dieses Konzept fortgesetzt. Große weiße Bereiche bieten den hohen Bäumen einen neutralen Hintergrund. Dieser dient dem durch die Blätter der Bäume grün gebrochenem Spektrum des Lichtes als Leinwand und schafft Raum für ein herrliches Schattenspiel. Weich gebrochen werden diese Felder durch einen farbigen Verlauf in die Balkonbereiche, welche wiederum das nach oben strebende Grün der Bäume aufgreifen und sich so der Wahrnehmung des Umfeldes unterordnen.