Als eines der größten zusammenhängenden Jugendstil- und Gründerzeitviertel Europas begeistert der bevölkerungsreichste Chemnitzer Stadtteil nicht nur Architekturfans. Gelegen ist der Kaßberg westlich des Stadtzentrums über dem Fluß Chemnitz und dem Kappelbach. An seinem höchsten Punkt erreicht er circa 30 Meter über dem Innenstadt-Niveau.

Nicht immer war der Kaßberg dicht besiedelt. Mit Beginn des 16. Jahrhunderts wurden zunächst Gewölbekeller in den damaligen „Katzberg“ geschlagen, um das in der Stadt gebraute Bier zu lagern. So entstand im Laufe der Jahrhunderte ein weit verzweigtes Netz von Kellergängen, die heute zum Teil noch besichtigt werden können. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war der Kaßberg nur an seinen Rändern besiedelt. Erst 1855 errichtete der Chemnitzer Lehrer Johann Friedrich Stahlknecht das erste Haus auf dem Kaßberg, welches an die heutige Hohe Straße grenzte. Diese Entscheidung galt damals als sehr gewagt, da der Kaßberg zu diesem Zeitpunkt noch recht unerschlossen war, weshalb der Erbauer das Haus mit der Aufschrift „Ich hab’s gewagt“ versehen hat und immer wieder in der Öffentlichkeit von den Vorzügen der Kaßberg-Wohnlage berichtete und so neue Bauherren warb.

Mit zunehmender Industrialisierung kamen auch Erschließung und Bebauung des Stadtteils voran. Die Höhe des Kaßbergs galten bald als bevorzugte Wohngegend, vor allem wegen der im Vergleich zum Rest der Stadt weniger stark verschmutzten Luft. Charakteristisch für den heutigen Kaßberg sind neben den historischen Fassaden, die karreeartige Bebauung mit seinen grünen Hinterhöfen, kleine Geschäfte, Parks, verschiede Orte der Zusammenkunft und natürlich auch Sehenswürdigkeiten, wie die Majolika-Häuser auf der Barbarossastraße, der Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis auf der Kaßbergstraße oder das ehemalige „Königliche Gymnasium“ auf der Hohe Straße.

Seit Februar 1991 ist der Kaßberg als Flächendenkmal geschützt, darin eingeschlossen sind circa 480 Bauwerke.

Quelle: https://www.chemnitz-online.de/schlosschemnitz.html

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